Eigenfettbehandlung
(Lipotransfer/Lipofilling/Lipostructure)
Eigenfettbehandlung
(Lipotransfer/Lipofilling/Lipostructure)
Was kann korrigiert werden?
Die Methode der Eigenfetttransplantation durch Fettabsaugung und Injektion von gereinigten Fettzellen ist ein schon seit dem 19. Jahrhundert bekanntes Verfahren in der Plastischen Chirurgie. In den letzten Jahren konnten die Einsatzmöglichkeiten durch verbesserte Techniken und schonendere Verfahren deutlich ausgeweitet werden und so kommt der Methode der Eigenfetttransplantation heute in vielen Bereichen der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie eine große Bedeutung zu.
Das Lipofilling (Lipo = Fett, Filling = Auffüllen) ist insgesamt sehr komplikationsarm und kommt mit sehr wenigen bzw. nicht sichtbaren Narben aus. Eine Eigenfetttransplantation kann in örtlicher Betäubung durchgeführt werden und es wird – wie der Name schon sagt – Eigengewebe statt Fremdmaterial verwendet. Neben der reinen Volumenauffüllung kommt es zu einer Verbesserung der Durchblutung durch die Übertragung und Ausschüttung von Wachstumsfaktoren. Damit einhergeht eine Verjüngung der Haut und des Unterhautgewebes durch Kollagenbildung der Bindegewebszellen (Fibroblasten), die sich aus den übertragenen Stammzellen entwickeln.
Abgesehen von rein medizinischen Einsatzgebieten für die Rekonstruktion nach Tumoroperationen (z.B. Brustkrebs) oder für die Therapie von ausgedehnten Narben (z.B. Verbrennungsnarben) gibt es mittlerweile weitreichende Einsatzmöglichkeiten in der Ästhetischen Medizin. Das exzellent verträgliche Eigenfett eignet sich als ideales Füllmaterial für dauerhafte Verjüngungseffekte im Gesicht und an den Händen, für Vergrößerung von Wangen, Lippen, Brüsten und Gesäß und sogar Korrekturen im Intimbereich sind möglich. Dabei können sehr große Körperareale (z.B. Brust, Po) ebenso wie feinste Fältchen im Gesicht (Microlipofilling) behandelt werden.
Was passiert bei der OP?
Die Behandlungsdauer beträgt etwa ein bis zwei Stunden. Je nach Umfang ist eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose möglich. Zunächst wird das benötigte Fettgewebe an der Entnahmestelle durch eine konventionelle Fettabsaugung entnommen. Wichtig ist ein absolut schonender Umgang mit den Fettzellen, sowohl bei der Absaugung als auch bei der Transplantation, denn die gewonnenen Fettzellen sollen überleben und anwachsen können. Um unversehrte Fettzellen zu gewinnen, muss unter anderem mechanischer Stress, ein hohes Vakuum sowie ein ausgiebiger Kontakt mit der Narkoselösung vermieden werden.
Die abgesaugten Fettzellen werden durch spezielle Verfahren aufbereitet und an der gewünschten Stelle in vielen kleinen Portionen sehr gezielt in das Unterhautfettgewebe eingespritzt. Die so neu eingebrachten vitalen Fettzellen wachsen in das umgebende Gewebe ein und die Volumenzunahme ergibt sich aus der Summe der einzelnen Fettzellen. Als zusätzlicher Effekt erscheint die Haut straffer und jugendlicher.
Die eingebrachten Fettzellen sind reich an Stammzellen und Wachstumsfaktoren, aus diesem Grund wächst ein Großteil der eingebrachten Zellen ein. Da aber bekannt ist, dass immer auch eine gewisse Anzahl Fettzellen vom Körper wieder abgebaut wird, versucht man in der Regel eine leichte Überkorrektur zu erreichen.
Das Überleben der transplantierten Fettzellen hängt davon ab, ob sie möglichst schnell Anschluss an das Blutgefäßsystem erlangen. Daher sollten nur kleine Fettmengen in möglichst vielen einzelnen Portionen injiziert werden, um sicherzustellen, dass das eingebrachte Fett von den Blutgefäßen optimal ummantelt und versorgt werden kann. Bei der Verpflanzung von zu vielen Fettzellen sterben diese ab, bevor sie versorgt werden.
Innerhalb der ersten zwei bis drei Monate kann es zu einem gewissen Rückgang des Volumens kommen, je nachdem wie viele Fettzellen nicht anwachsen. Wird die gewünschte Volumenzunahme bei dem ersten Eingriff nicht erreicht oder wird eine größere Volumenzunahme gewünscht, so sollten mehrere Operationen eingeplant werden. Wenn die Fettzellen allerdings angewachsen sind, so ist der Volumenzuwachs dauerhaft und unterliegt lediglich den Gewichtsschwankungen und dem natürlichen Alterungsprozess.
Was geschieht nach der Operation?
Je nach Umfang der geplanten Operation können Sie bei einem ambulant geplanten Eingriff die Praxis direkt verlassen oder Ihnen wird bei einem größeren Eingriff ein eintägiger Klinikaufenthalt empfohlen, um eine bestmögliche Überwachung in den ersten 24 Stunden zu garantieren.
Direkt nach der Operation wird Ihnen noch im Operationssaal im Bereich der Entnahmestelle des Fettgewebes Ihre mitgebrachte Kompressionswäsche angezogen, um Schwellungen und Blutergüsse zu vermeiden. Dort, wo das Fettgewebe eingebracht wird, darf keine Kompressionswäsche getragen werden, dies würde das Anwachsen der Fettzellen stören. Allenfalls kann ein leicht formender Tapeverband angelegt werden. Das transplantierte Eigenfett ist vor äußerlichem Druck zu schützen und warm zu halten.
Die feinen Hautfäden können nach zehn Tagen entfernt werden. Auf Sport sollte für drei bis vier Wochen verzichtet werden. Rauchen ist strengstens verboten und führt zu einem „Nicht-Anwachsen“ des transplantierten Fettgewebes. Ein Spannungsgefühl und oberflächliche Blutergüsse werden in den ersten Tagen nach dem Lipofilling bestehen. Leichte Gefühlsstörungen können ebenfalls in den ersten Wochen auftreten, bilden sich dann aber wieder vollständig zurück.
Das Endergebnis ist nach etwa zwei bis drei Monaten erreicht, wenn sich alle Schwellungen und Blutergüsse zurückgebildet haben. Dann kann auch beurteilt werden, ob das Fettgewebe wie geplant angewachsen ist.
auf einen Blick:
Behandlungsdauer:
1-2 Stunden
Klinikaufenthalt:
ambulant, evtl. 1-2 Tage stationär
Tumeszenzanästhesie, örtliche Betäubung
Dämmerschlaf möglich
Vollnarkose möglich
Regeneration:
Kompressionskleidung (Fettentnahmestelle) 4-6 Wochen
Hautfäden entfernen nach 10-14 Tagen
Gesellschaftsfähig nach <1 Woche
Berufsfähig nach <1 Woche
Sportfähig nach 3-4 Wochen