Wadenimplantat
Was kann korrigiert werden?
Häufig werden Wadenimplantate eingesetzt, um bestehende Asymmetrien auszugleichen oder um fehlendes Volumen aufzufüllen. Dabei sind die Gründe für die Implantation von Silikonimplantaten in die Wade meist ästhetischer Natur. Es gibt aber auch Erkrankungen, die als Folge eine ein- oder beidseitige Abnahme der Wadenmuskulatur mit sich bringen und eine medizinisch notwendige Rekonstruktion erforderlich machen.
Zu den angeborenen Erkrankungen, die zu einem Verlust der Wadenmuskulatur führen, zählen zum Beispiel Klumpfüße oder spastische Lähmungen. Aber auch durch Kinderlähmung oder nach Verletzungen, Verbrennungen oder Nervenschädigungen können sich die Muskeln zurückbilden.
Soll fehlendes Volumen aufgebaut werden, so werden meist beidseitig Silikonimplantate der entsprechenden Größe eingesetzt. Für den Ausgleich von Asymmetrien können einseitig Implantate eingesetzt werden oder es stehen die unterschiedlichsten Größen und Formen zur Verfügung, um eine Asymmetrie wirksam auszugleichen. Alternativ kann eine gezielte Volumenkorrektur oder ein Ausgleich bestehender Asymmetrien im Bereich der Wade auch durch eine Eigenfetttransplantation erfolgen.
Wie wird operiert?
Wadenimplantate bestehen in der Regel aus einer Silikonhülle und einer Füllung aus Silikongel. Es werden die verschiedensten Formen, Größen und Festigkeiten angeboten. Die Implantate sind so konzipiert, dass sie sowohl der muskulären Belastung des Beins als auch Einflüssen von außen standhalten können.
Der Eingriff kann unter Vollnarkose oder rückenmarksnaher Anästhesie stattfinden. Ein kurzer stationärer Aufenthalt von ein bis zwei Tagen ist sinnvoll. Die Schnittführung erfolgt versteckt im Bereich der Kniekehle. Je nachdem ob nur der innere oder auch der äußere Anteil der Wade vergrößert werden soll, erfolgt eine andere Schnittführung.
Das Implantat kann auf dem Wadenmuskel (Musculus gastrocnemius) oder unter der Muskelhaut (Faszie) des Muskels platziert werden. Anschließend wird die Wunde in mehreren Schichten verschlossen. Sie wird zusätzlich mit einem leichten Wickelverband oder einer Kompressionshose versorgt.
Was geschieht nach der Operation?
Unmittelbar nach der Operation tragen Sie einen leichten Pflasterverband. Wie bei allen operativen Eingriffen kann es unmittelbar nach der Operation zu Blutergüssen oder Ansammlungen von Wundflüssigkeit kommen. Aus diesem Grund werden in der Regel schon während der Operation spezielle Wunddrainagen in die Wundhöhle eingelegt sowie eine stützende und leicht komprimierende Hose angelegt, welche dazu dient, übermäßigen Schwellungen entgegenzuwirken und einen schnelleren Heilungsverlauf zu ermöglichen.
Bereits nach wenigen Tagen können die eingelegten Drainagen schmerzarm entfernt werden. Die Kompressionswäsche sollte in der Regel für vier bis sechs Wochen getragen werden, um ein optimales Einwachsen der Implantate zu erzielen. Ihr Aufenthalt im Krankenhaus beschränkt sich auf wenige Tage. Bei der Entlassung aus der Klinik erhalten Sie in einem ausführlichen und persönlichen Gespräch alle für Sie wichtigen Informationen und die Termine für die weiteren Wundkontrollen in der Praxis von Dr. Wingenbach. Falls Sie Medikamente oder Schmerzmittel benötigen, erhalten Sie selbstverständlich ein entsprechendes Rezept.
Das verwendete Hautnahtmaterial sollte nach zwei Wochen entfernt werden. Ein leichtes Spannungsgefühl im Bereich der Unterschenkel und der Narben ist nach der Operation normal. Aus diesem Grund sollten die Haut und die Narben mit fetthaltigen Cremes gepflegt werden. Dr. Wingenbach berät Sie gern über die modernen Methoden und Produkte für die Haut- und Narbenpflege nach Ihrer Operation.
Leichte Taubheitsgefühle oder Missempfindungen der Haut können vorkommen, klingen aber in der Regel nach zwei bis drei Monaten wieder ab. In den ersten vier bis sechs Wochen sollten Sie sich vorsichtig bewegen und übermäßige Bewegungen, die auf die Implantate einwirken, vermeiden. Ihre Berufsfähigkeit ist nach etwa ein bis zwei Wochen wiedererlangt. Sportliche Aktivitäten können nach vier bis sechs Wochen wieder aufgenommen werden.
Nach drei Monaten ist auch die späte Phase der Wundheilung abgeschlossen und Dr. Wingenbach wird mit Ihnen einen Termin für eine Spätkontrolle vereinbaren.
auf einen Blick:
Behandlungsdauer:
1-2 Stunden
Klinikaufenthalt:
1-2 Tage stationär
Vollnarkose, rückenmarksnahe Anästhesie
Regeneration:
Drainagen entfernen nach 2-3 Tagen
Kompressionshose oder -verband 2-3 Wochen
Hautfäden entfernen nach 2 Wochen
Gesellschaftsfähig nach 1-2 Wochen
Berufsfähig nach 1-2 Wochen
Sportfähig nach 4-6 Wochen