Rekonstruktive Mikrochirurgie: Kleine Schritte mit großen Vorteilen
In unserer Praxis mit Belegklinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie kommt die Mikrochirurgie immer dann zum Einsatz, wenn durchblutetes Gewebe verpflanzt wird.
Die rekonstruktive Mikrochirurgie ist daher eine sehr filigrane Operationstechnik, bei der ein enormes Maß an Fingerspitzengefühl und Präzision gefragt ist.
Ziel der rekonstruktiven Mikrochirurgie:
- Wiederherstellung der Körperform
- Wiederherstellung der Körperoberfläche
- Wiederherstellung von Funktionsverlusten
- Wundverschluss/Deckung von Defekten
Oft sind es die Folgen eines Unfalls oder einer Erkrankung wie Brustkrebs, die eine mikrochirurgische Operation erfordern. Die rekonstruktive Mikrochirurgie befasst sich mit der Wiederherstellung der Körperoberfläche nach Tumoroperationen oder Verbrennungen und Unfällen, aber auch mit der Schaffung normaler Formen und Funktionen bei angeborenen Fehlbildungen. Immer dann, wenn Haut, Fett und Muskeln von der einen Körperstelle entnommen werden, um an einer anderen Stelle eine Körperfunktion und/oder -form wiederherzustellen, ist es die Mikrochirurgie, die einen solchen Eingriff erst möglich macht.
Das Spektrum der rekonstruktiven Mikrochirurgie:
- Rekonstruktion nach Tumoren
- Rekonstruktion von Unfallfolgen
- Rekonstruktion nach Verbrennungen
- Rekonstruktion von angeborenen Fehlbildungen
Was kann korrigiert werden?
Die rekonstruktive Mikrochirurgie hat ihre Geburtsstunde in den 70ern. Der technische Fortschritt durch das Operationsmikroskop ermöglicht seither mikrovaskuläre Operationen. Das heißt, es können Replantationen abgetrennter Körperteile durch die Anastomose sowie der freie Gewebetransfer durch den mikrovaskulären Anschluss und neurovaskulären Anschluss erfolgen.
Unabhängig davon, ob man Arterien oder Venen wiederherstellt, ist eine technisch einwandfreie mikrochirurgische Naht absolute Voraussetzung für eine erfolgreiche Operation.
Wesentlich für eine auf Dauer durchgängige Mikrogefäßanastomose ist das traumatische Operieren. Verletzungen der Wand erhöhen immer die Verschluss- und Thrombosemöglichkeit des Gefäßes.
Was passiert bei der OP?
Multimodale Tumorbehandlungen, die eine Bestrahlung, Chemotherapie und chirurgische Tumorresektion integrieren, erhöhen die Möglichkeit von potenziell nachteiligen Effekten auf normales Gewebe und die Wundheilung.
Die Rekonstruktionsmöglicheiten für Patienten, die an einem Knochen- oder Weichgewebstumor erkrankt sind, haben sich erheblich durch den Einsatz von mikrochirurgischen Techniken verbessert. Mikrochirurgische Operationen sind heute ein integraler Bestandteil in der Behandlung vieler Tumorarten.
Durch freie Lappenplastiken können ausgedehnte Defekte verschlossen werden, was eine radikale Tumoroperation bei gleichzeitig verbesserter Lebensqualität ermöglicht.
Ziel der mikrochirurgischen Operation von ausgedehnten Defekten nach Tumorexzision ist es, eine zuverlässige und stabile Defektdeckung zu erzielen, die eine mögliche adjuvante Tumortherapie gestattet, einen Funktionserhalt gewährleistet und zudem ein möglichst gutes ästhetisches Ergebnis liefert.
Viele Patienten mit Tumorerkrankung erhalten eine adjuvante Strahlen- oder Chemotherapie. Bei diesen Patienten sollte grundsätzlich bei primärer Rekonstruktion bereits bei der präoperativen Planung die rekonstruktive Maßnahme gewählt werden, die eine möglichst schnelle Wundheilung gewährleistet und zu keinen Verzögerungen der onkologischen Anschlusstherapie führt.