DIEP – Lappenplastik
Wie erfolgt die Rekonstruktion?
Ziel eines Brustwiederaufbaus ist es, eine dauerhaft natürliche Form der Brust zu erreichen. Bei der DIEP – Lappenplastik (deep inferior epigastric artery perforator free flap) sind die kleinsten für die Durchblutung der Lappenplastik notwendigen Blutgefäße (<1mm) namensgebend. Die Brust wird aus dem meist überschüssig vorhandenem Unterbauchhautfettgewebe rekonsturiert. Dieses Fettgewebe vom Unterbauch eignet sich aufgrund seiner weichen Konsistenz hervorragend zur Brustrekonstruktion. Die Bauchmuskulatur (M. rectus abdominis) wird dabei nicht geschädigt. Der Gewebeblock aus Haut, Fettgewebe und dem für die Durchblutung notwendigen Gefäßbaum wird vollständig aus der Bauchwand herausgelöst und ist dann für kurze Zeit vollständig vom Körper getrennt. Der Bauch wird dabei wie bei einer Bauchstraffung (Abdominoplastik) verschlossen. Der entnommene Gewebeblock vom Unterbauch wird dann möglichst schnell wieder im Bereich der Brust an den Körperkreislauf angeschlossen. Hierfür werden die kleinen Blutgefäße unter dem Operationsmikroskop mit feinsten Nähten vereinigt. Dies nennt man Mikrochirurgie. Erst wenn die Durchblutung wiederhergestellt ist und das transplantierte Gewebe gut durchblutet ist, kann das Bauchgewebe im Bereich der Brust anwachsen und zur neuen Brust geformt werden.
Die DIEP-Lappenplastik gilt heute unter Experten als der „Goldstandard“ in der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe.
Bei dieser Methode wird eine querverlaufende Spindel aus Haut- und Fettgewebe mitsamt der versorgenden Blutgefäße (Perforatoren) im Bereich des Unterbauches entnommen. Anders als beim TRAM-Lappen wird der gerade Bauchmuskel (Musculus rectus) und seine wichtige Muskelhaut (Faszie) dafür aber nicht entnommen, sondern lediglich gespalten, um die Blutgefäße zu entnehmen. Die Gefahr einer Bauchwandschwäche oder eines Bauchdeckenbruches ist im Vergleich zum TRAM-Lappen minimal. Die Anzahl der zu transplantierenden Blutgefäße wird von deren Kaliber und Lage bestimmt. Eine Ultraschalldarstellung oder CT-Angiographie der Blutgefäße vor und während der Operation erleichtert die Präparation. Mit einer Bauchdeckenstraffung wird der gespaltene Muskel wieder verschlossen. Es verbleiben eine querverlaufende Narbe in Höhe des Unterbauches und eine kreisrunde Narbe um den neu eingesetzten Bauchnabel. Beide lassen sich gut in der Kleidung verbergen.
Dr. Wingenbach ist nicht nur ein international anerkannter Mikrochirurg. Er verfügt über jahrelange Erfahrung in der mikrochirurgischen Brustrekonstruktion mit Freien Lappenplastiken. Sein Primäres Ziel ist hierbei die qualitativ hochwertige Brustwiederaufbau mit höchstem ästhetischen Anspruch und die individuelle Versorgung von Brustkrebspatientinnen, um Ihnen zu einer zurückgewonnenen Normalität beim Blick in den Spiegel zu verhelfen.
Was passiert bei der OP?
Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Die Gewebeentnahme am Unterbauch erfolgt wie bei einer Bauchdeckenplastik. Hierfür wird das überschüssige Haut- Fettgewebe symmetrisch entnommen. Danach muss das Gefäßsystem mikrochirurgisch unter dem Operationsmikroskop für die Transplantation vorbereitet und präpariert werden. Die Muskulatur des Bauches wird dabei geschont. Der Bauchraum und das Bauchfell müssen nicht geöffnet werden. Der Gewebeblock wird vollständig aus der Bauchwand herausgelöst und dann zur neuen Brust geformt. Unter dem Mikroskop werden dann die einzelnen Gefäße im Bereich der Brustwand zwischen den Rippen an geeignete Blutgefäße angechlossen. Die geöffnete Stelle am Unterbauch wird mit einer Straffung der gesamten Bauchhaut verschlossen. Der Nabel wird in der gestrafften Bauchhaut neu platziert. Nach der Operation ist eine Bettruhe nur für den ersten Tag erforderlich. Schon am ersten Tag nach der Operation ist Bettruhe nicht mehr erforderlich. Nach sechs bis acht Tagen erfolgt die Entlassung aus der Klinik. Die Eingriffdauer kann variieren (4-6h). Zu einem späteren Zeitpunkt kann – falls erforderlich – die Rekonstruktion der Brustwarze geplant werden.
Welche Komplikationen sind möglich?
Das Hauptrisiko stellt eine mangelhafte Durchblutung der DIEP-Lappenplastik durch die Brustwandgefäße mit einem Verlust oder Teilverlust der rekonstruierten Brust. Diese Komplikation tritt allerdings nur bei <1% der Frauen auf. Sonst gelten allgemeine Operationsrisiken wie Wundinfektionen,Blutungen, Blutergüsse, Narbenbildung und Sensibilitätsstörungen. Je nach Komplexität kann eine Korrekturoperation erforderlich sein um ein optimal ästhetisches Endresultat zu erreichen. Die Regeneration dauert zwei bis vier Wochen in denen Sie sich körperlich schonen müssen. Das meiste verwendete Nahtmaterial ist resorbierbar, ein Fadenzug erübrigt sich aus diesem Grund.
auf einen Blick:
Behandlungsdauer:
4 – 6 Stunden Op-Dauer
Klinikaufenthalt:
6 – 8 Tage
Regeneration:
2 – 4 Wochen